the cold stares - support: who killed james - 27.08.2024 - berlin, hafenbar tegel

THE COLD STARES – Hafenbar Tegel / Berlin – 27.08.2024 – Support: WHO KILLED JAMES

Text: Mike Kempf - Fotos: Conny Kempf

 

Das US-Trio THE COLD STARES gönnt sich während ihrer 'European Spring Tour 2024' einen Zwischenstopp in Berlin - in der Hafenbar Tegel. Für uns eine gute Gelegenheit, um sich von ihrem Ruf einer kompromisslosen authentischen Live-Band selbst zu überzeugen.

 

Zuvor wird dem Publikum die Frage gestellt: 'Wer hat James getötet?' Für die Lösung sorgt allein das Berliner Heavy Blues-Rock-Trio WHO KILLED JAMES, die in einer guten halben Stunde versuchen nachhaltige Antworten zu hinterlassen. Sänger und Gitarrist EMANUEL DE LIMA FERNANDEZ lässt sein Talent aufblitzen, lässt sich von seinen Nebenleuten ROCCO GRACIA [Bass] und PEDRO FERREIRA RAMOS [Schlagzeug] unermüdlich nach vorne treiben und wissen zumindest ihren reichlich erschienen Fanclub zu beeindrucken. Kein Wunder, dass diese die Band mit lautstarkem Applaus beschenken und somit im Gesamten exakt die Aufgabe erfüllen, für die WKJ verpflichtet wurden – für eine gute Grundstimmung zu sorgen. Um abschließend über die Berliner Band mit brasilianischen Wurzeln fair zu urteilen, bedarf es mehr als nur die ihnen zugestandenen 35 Minuten Spielzeit.

 

Nach einer kurzen Umbauphase ist es dann so weit – der Club mittlerweile mit über 100 Fans für einen Dienstag sehr gut besucht – betritt der Headliner die Bühne - THE COLD STARES. Gut, dass das Ursprungsduo CHRIS TAPP [Gesang, Gitarre] und Schlagzeuger BRIAN MULLINS vor Monaten den Tieftonexperten BRYCE KLUEH ins Boot holten, der, so wird es der Abend zeigen, der Vorstellung nicht nur viel Druck verleiht, sondern dem musikalischen Gesamtkonzept auch mehr Vielfalt ermöglicht. So können sie ihre Hauptzutat des Südstattenrocks mit Zutaten aus Hard- und reinen Bluesrock nahezu perfekt anreichern.

 

Allen voran Mastermind CHRIS gibt von der ersten Sekunde an, in welche Richtung es für die nächsten zwei Stunden gehen wird – ohne Wenn und Aber in den Süden. Mit kraftvollem Gesang und exzellent vorgetragenen Saitenläufen wird den Anwesenden schnell klar, wer hier die nächste Zeit das Sagen hat. Wobei er sich während der Songwechsel stets an die Setliste orientiert, somit aber perfekt durch den Abend dirigiert. Demzufolge bereiten MULLINS und KLUEH ihrem Boss exquisit zubereite Klangteppiche, auf dem sich TAPP nach aller Herzenslust austoben kann. Irgendwie logisch, dass er davon reichlich Gebrauch macht und einige Lieder ihrer aktuellen Alben 'The Southern' [2024] und 'Voices' [2023] zum Besten gibt – unter anderem „Horse To Water“, „Nothing But The Blues“, „Giving It Up“, „Got No Right“ oder „Confession“.

 

Was mir gut gefällt, ist, dass der Gitarrist nicht die komplette Rampensau heraushängen lässt, sondern gefühlvoll und zielgenau seinen Saitenzupf präsentiert. Dafür ackert MULLINS an seiner 'Muckibude' umso mehr, lässt quasi in einer Dauerrotation die Sticke über die Felle fliegen. Dem schließt sich der Tieftonexperte KLUEH nahtlos an, steuert, wenn erforderlich, auch auf einem Keyboard spitzen-mäßige Melodiebögen bei.

 

Nach zwei Zugabenblöcken ist die Messe endgültig gelesen und nun weiß ich auch warum die Band unter anderem auch JOE BONAMASSA supporten durften und letztlich stehe ich mit meiner Bitte sicherlich nicht alleine da - THE COLD STARES besucht uns bald wieder!

 

Wir bedanken wir uns beim Hafenbar-Team und für die problemlose Akkreditierung.


 


 

 

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