norman beaker band - 10.03.2023 - hafenbar tegel

NORMAN BEAKER BAND – Hafenbar Tegel / Berlin – 10.03.2023 - Text: Mike Kempf - Fotos: Conny Kempf

 

Mit dem 72-jährigen NORMAN BEAKER betritt ein Musiker die Bühne der Hafenbar Tegel, dessen Steckbrief sich wirklich sehen lassen kann.

Über vier Jahrzehnte mischt der britische Sänger, Komponist und Gitarrist an der Spitze der europäischen Bluesszene mit. Rückblickend, und was vermutlich nicht viele wissen, reiste er 1979 mit seiner damaligen Band NO MYSTERY als erste britische Bluesband in die DDR. Da er einst unter anderem mit JACK BRUCE, CHUCK BERRY, BUDDY GUY, ALEXIS KORNER, ERIC BURDON, PAUL JONES oder VAN MORRISON musizierte, ist klar, dass uns ein qualitativ hochwertiges Konzert erwartet.

 

Ich muss an B.B. KINGS Worte - »Norman ist wie ein weißer Freddy King.« - denken, dessen Bedeutung mir mit BEAKERS heutigem Auftritt erst so richtig bewusst werden. Kein Wunder, dass er 2017 ins renommierte 'Blues Hall Of Fame' aufgenommen wurde.

Uns selbst eher durchs Mitwirken mit CHRIS FARLOWE in bester Erinnerung, werden wir ihn heute erstmalig live erleben. Allein bei seinem Betreten der Bühne weht eine gehörige Brise internationaler Wind durchs Areal.

 

BEAKER, der auf einen enorm großen Erfahrungsschatz zurückgreifen kann, weiß das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Mit dem Bassisten RONALD BURSSENS, der gefühlt doppelt so groß ist, als NORMAN selbst, hat er den idealen Begleitmusiker an seine Seite. Zudem treibt von hinten am Kraftwerk der Belgier CHRIS HOLEMANS unermüdlich die Kapelle nach vorn und es dauert nur wenige Minuten, bis sich die ersten Tanzbeine nach vorne wagen.

 

Die Setliste besteht aus einer Mischung von Rock, Blues, Soul und Funk. Selbstverständlich steht der britische Gitarrist im Epizentrum des Geschehens und unterstreicht mehrmals seine Fähigkeit als glänzender Fingerakrobat, in dem er die Saiten seiner Klampfe in tollste Schwingungen versetzt. Zwischendurch sorgt BEAKER mit witzigen Zwischendialogen für eine lockere Atmosphäre, zieht dann aber wieder die Zügel an, wenn er zum Beispiel Klassiker wie „Shakey Ground“ [THE TEMPTATIONS 1975], „Sex Machine“ [JAMES BROWN 1970] oder ein CREAM-Medley in Form von „Sunshine Of Your Love“ und „White Room“ vorträgt.

 

Letztlich sind es genau die Showelemente, die für einen grandiosen Abend sorgen.

Das müssen die Anwesenden genauso empfunden haben, denn die Fans fordern Zugaben, ohne diese es die Band sicherlich schwer hat, die Hafenbar unfallfrei zu verlassen. Sei es, wie es sei: Mit NORMAN BEAKER ist weiterhin zu rechnen und solange er weiterhin von der Bühne aus musiziert, gehört ein Konzertbesuch zum Pflichtprogramm.

 

Wir bedanken uns beim Hafenbar-Team für die problemlose Akkreditierung.

 

 

 
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