Ingway 'one Magic mile'

Künstler: INGVAY – Titel: One Magic Mile - Medium: CD - Spiellänge: 42:15 Min. – Label: Jamtone Records – Text: Mike Kempf

 

Ich weiß nicht, wie viele Menschen hierzulande auf den Nachnamen SCHMIDT hören. Erst recht nicht, wenn diese sich mit dem Allerweltsvornamen INGO dekorieren. Ich weiß aber, dass es nicht allzu häufig Musiker gibt, die auf INGWAY reagieren. In dem mir vorliegenden Fall handelt es um einen Sänger und Gitarristen, der aus der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover stammt.

Aus Sicht der besseren Vermarktung klingt INGVAY einfach internationaler und von daher eine gut nachvollziehbare Entscheidung.

 

Das Gleiche gilt für 'One Magic Mile', INGWAYs aktuellem Album, welches Ende November 2022 nach einer ausgiebigen Live-Saison unter Zeugen von einigen Fans und engen Freunden im Proberaum ohne Netz und doppelten Boden innerhalb eines Tages eingespielt wurde. Entstanden ist ein gut zweiundvierzig-minütiges elf-teiliges Werk, in dem sich die Band überwiegend im Genre des Blues aufhält. Alles Gründe, warum die Tonkonserve mit reichlich Live-Charakter ertönt.

 

Neben ein paar Coverversionen, zum Beispiel J. J. CALEs „Call Me The Breeze“ oder WAREN HAYNES’ „Soulshine“, gleichzeitiger gelungener Schlussakt und Anspieltipp, beeindruckt INGWAY mehr mit Songs, die aus seiner Feder entsprungen sind. Dabei hat er mit dem rockigen Eröffnungsteil „Midnight Journey“, der folgenden Ballade „Here We Go“, dem countrylastigen „Working Time“, der Slide-Nummer „Machine Gun Kelly“, der Blues-rockigen Live-Version „One Step Ahead Of The Blues“ [eine weitere J. J. CALE-Nummer] oder „Walk On By“ für viel Abwechslung gesorgt, sodass die Platte zu keinem Zeitpunkt langweilig erschallt.

 

Mit Saitenzupfer ULRICH RODE erzeugt INGWAY zum Teil fette Gitarrensounds, die der Tonkonserve gut bekommt. RODE selbst hat das funkige „I’m On My Way“ geschrieben, der von INGWAY gesangstechnisch gut vorgetragen wird.

 

Fazit: Mit 'One Magic Mile' habe ich ein interessantes, ansprechendes Bluesalbum gehört, dass ohne jegliches Saitengefrickel auskommt, dafür auf zielgerichtete Arrangements baut, die sich am ehesten mit Blues der Marke LYNYRD SKYNRYD vergleichen lässt. Deshalb halte ich nicht nur ein intensives Hineinhören für empfehlenswert, bin ich mir sicher, dass die Platte zumindest bei Bluesfreunden auf Wohlwollen stößt.

 

Line up:

Ingvay (vocals, guitars)

Ulrich Rode (guitar, backing vocals)

Uwe Seemann (bass, backing vocals)

Matthias 'Matze' Meusel (drums)

 

Setliste:

01. Midnight Journey [04:01]

02. Here We Go [03:35]

03. Call Me The Breeze [03:13]

04. Turn You Life Around [03:14]

05. Working Time [02:51]

06. One More Ticket [04:02]

07. One Step Ahead Of The Blues [03:50]

08. I’m On My Way [04:52]

09. Machine Gun Kelly [02:56]

10. Walk On By [05:17]

11. Soulshine [04:18]

 

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