deb ryder 'memphis Moonlight'

Künstler: DEB RYDER – Titel: Memphis Moonlight – Mediun: CD – Spiellänge 53:23 Min. – Label: VizzTone Label – Text: Holger Ott

 

Die Plattenlabels, von denen wir unsere Rezessions-Scheiben bekommen, sind doch immer wieder für eine Überraschung gut. Ich halte gerade einen Silberling in der Hand, den ich zu den Besten zähle, die ich in den letzten Monaten bekommen habe.

 

Die Formation, oder besser gesagt, deren Frontfrau, die auch der Band ihren Namen gibt, ist DEB RYDER mit ihrer aktuellen CD ‘Memphis Moonlight’. Wer dabei an Heavy Metal denkt, kann sogleich weiterklicken. DEB RYDER präsentiert, wie schon der CD-Titel vermuten lässt, ein breites Spektrum all der Musikstile, die links und rechts des Mississippi entstanden sind. Gut, so richtige Country Musik ist da auch nicht dabei, aber das zähle ich eh in Richtung Nashville, als an den Ol' River.

 

DEB RYDER kommt allerdings aus dem sonnigen Kalifornien, eher ungewöhnlich für diesen Musikstil. Diverse Auszeichnungen zieren auch schon Wände und Vitrinen in ihrem Heim. So wurde sie mehrfach als beste Sängerin in den Kategorien Blues, R&B und Soul geehrt. Auch ihre vorangegangenen Veröffentlichungen fanden sich immer in den oberen Rängen der R&B Charts.

 

Die Formation bereitet sich gerade auf eine ausgedehnte Europa-Tour vor, bei der die im Line-Up aufgezählten Musiker die Begleitung von DEB RYDER sind. Zudem wird es bestimmt noch einige Überraschungen auf der Bühne geben. Sollte also ein Besuch wert sein. Im Oktober gastieren sie in Deutschland und vorher im umliegenden Ausland.

 

Dreizehn Songs, mit fast einer guten Stunde Laufzeit, zeigen ein Feuerwerk an Spiel- und Sangesfreude, bei der nicht nur die raue, tiefe Stimme von DEB RYDER heraussticht. Ihre Begleiter und deren sind es durch die Gastmusiker recht viele, legen sich voll ins Zeug und präsentieren tiefgründige Harmonica Songs, fetzige Bläser-Einlagen, urige Slide-Gitarren und musikalischen Druck, der teils an eine Big Band erinnert. CHICAGO lassen Grüßen. Da geht die Post, wie in der Ouvertüre "I'm Coming Home" oder in "Just Be Careful" richtig gut ab.

 

Sicher gibt es auch kleine Verschnaufpausen, welche in Form von klassischen Bluestracks dargeboten werden. "Love Is Gone" ist dabei das Paradebeispiel, das ergreifend klingt.

 

Aussetzer findet man auf Memphis Moonlight nicht. DEB RYDER erinnert sich sogar an die Ursprünge des Blues, die damals in kleinen, selbst gezimmerten Spelunken draußen in den Sümpfen des Deltas entstanden sind. Wer den Film "Die Farbe Lila" kennt, weiß, wovon ich rede. Die Volltreffer für diese Art von Musik sind der Titelsong, in der Mitte der CD gesetzt, "Memphis Moonlight", sowie fast am Ende mit "Second Chances", bevor "Most Of All" im fast gleichen Thema das gelungene Ende einleitet.

 

Memphis Moonlight ist ein sehr gelungenes Album von DEB RYDER. Meine Empfehlung für eine Plattensammlung dieses Genres.

 

Line-Up:

Deb Ryder (Vocals)

Reolof Klijn (Bass)

Peter Van Der Pluijm (Harmonica)

Jody Van Ooijen (Drums)

Alex Schulz (Guitar)

Bas Jansen (Keyboards)

und div. Gastmusiker

 

Tracks:

01: I'm Comming Home

02: Hold On

03: These Hands

04: Get Ready

05: Blues Is All I Got

06: Love Is Gone

07: Memphis Moonlight

08: Just Be Careful

09: Devil's Credit Line

10: Jump On It

11: Standing At The Edge

12: Second Chances

13: Most Of All

 

 

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