WEDGE - 2. Februar 2024 – Berlin / Hafenbar Tegel - Text: Mike Kempf - Fotogalerie: Conny Kempf
Wieder mal hat sich ein hoher Besuch in der Hafenbar Tegel angekündigt – WEDGE. So mancher Musikfreund wird sich fragen: hoher Besuch? Ja, denn zum einen hat die Band im letzten Jahr als Support vor BILLY IDOLs SEX GENERATION in der Spandauer Zitadelle agiert und zum anderen durfte das Trio gar beim Rockpalast auftreten.
Bereits der Soundcheck lässt erahnen, dass heute Abend keine softe Hintergrundmusik für 'nen netten Bingo-Abend, auch nicht die Aufforderung zum Tanztee, geboten wird.
Nein, die Berliner Band WEDGE, die gegen 20:45 Uhr ihre Show eröffnen, bewegen sich vom ersten Ton an ausschließlich im Segment des 60/70er-Garagenrocks. Beigemischt mit Elementen aus reichlich Classic Rock, ab und zu Metall-Einschlägen, Progressive und auffallend viel Psychedelika-Anteilen, kennt das Trio nur eine Richtung – volle Kanne voraus! Deshalb dürfen sich die Fans von 'A' [Anfang] bis 'Z' [Zieleinlauf] auf ungebremsten schnörkellosen Rock erfreuen, bei dem einige Songs die 10-Minuten-Schallmauer durchbrechen.
Mastermind KIRYK DREWINSKI sorgt mit seiner weißen SG und Effekt-Gerät für glanzvolles Fuzz-Geklampfe, trägt mit kraftvoller Stimme die Texte vor und dirigiert kompromisslos durchs Programm. Von hinten verballert 'Hau-Drauf-Experte' HOLGER GROSSER an seiner Schießbude sämtliche Munition, versprüht eine unglaubliche Energie und es grenzt schon fast an ein Wunder, dass sein Drum-Set nicht explodiert. Um ein drohendes Inferno vorzubeugen, muss er nach jedem Song seine Trommeln nachjustieren. In der Tat muss ich schon ein Weilchen zurückblicken, bis ich letztmalig einem Schlagzeuger mit soviel Dynamit in den Armen gegenüberstand.
Da geht die Kunst vom Bassisten und Tasten-Spezi DAVID GÖTZ fast ein wenig unter. Dabei läuft ohne sein musikalisches Zutun nichts bei der Band. Ob an den dicken Saiten oder auf der schwarz/weißen Spielleiste, mehrmals demonstriert er sein großartiges Können.
Ihre Setliste setzt sich aus ihren drei bisherigen Veröffentlichungen zusammen: 'Wedge' [2014] 'Killing Tongue' [2018] und 'Like No Tomorrow' [2021]. Durch Einflüsse von LED ZEPPELIN, DEEP PURPLE, GRAND FUNK oder WOLFMOTHER bewegen sich WEDGE in dessen Fahrwasser, nicht dabei außer Acht zu lassen, ihren eigenen unverkennbaren Underground-Sound zu kreieren – eben nach ihnen selbst zu klingen.
Letztlich kann ich Freunde handgemachter Rockmusik alter Schule ein WEDGE-Konzert wärmstens empfehlen!
Wir bedanken uns beim Hafenbar-Team für die problemlose Akkreditierung.