stone water 'make me try'

Künstler: STONE WATER – Titel: Make Me Try – Medium: CD – Spiellänge: 48:31 min. – Label: Timezone Records – Text: Mike Kempf

 

In diesem Jahr scheint MARTIN MEINSCHÄFER, der in seinen Megaphon-Tonstudios von Arnsberg in letzter Zeit etliche Musikalben gemastert hat, ein gefragter Akustik-Experte zu sein. Kaum hat er die Platte 'Neu' von GARAGE 3 in die Schublade verstaut, lag ihm unter anderem 'Make Me Try' der neu gegründeten STONE WATER-Band aus Hamburg auf dem Tisch.

 

Auf Initiative von Gitarrist ROBERT WENDT, der durch die Pandemie verursachten Zwangspause die 'geschenkte' Zeit fürs Songwriting nutzte, entstand nicht nur das elfteilige 'Make Me Try'-Album, sondern erfuhr auch die Geburt einer neuen Band. Da fallen mir umgehend Namen auf, die ich noch vor kurzem bei der VANJA SKY-Band habe spielen sehen. Die Rede ist von WENDT selbst, dem Bassisten ARTJOM FELDSTER und dem Schlagzeuger HANSER SCHÜLER. Über die Beweggründe der Musiker zur Neugründung von STONE WATER ist mir nichts bekannt, weiß aber, dass Band-Veränderungen im Musikbusiness nicht ungewöhnlich sind. Für den Konsumenten ist letztlich entscheidend, dass das, was am Ende herauskommt, für gut, sehr gut ober nicht so gut befunden wird.

 

Selbst beschreiben sie ihre Musik als Soul getränkten Rock’n’Roll mit Einflüssen von Southern- und Americana-Klängen, die sich im Sound des 60er-Swinging-London widerspiegelt. Keine Einwände, denn bereits mit den Eröffnungsteilen „Stony Rock“ und „Change“ hat die Band gleich die Karten offengelegt und unterstreicht ihre Eigeneinschätzung zu 100 Prozent.

 

Keine Frage, der Themenschwerpunkt ihres musikalischen Schaffens liegt gut erkennbar auf amerikanische Rootsmusik. Rootsmusik der 60er, als noch solche Größen wie unter anderem GRATEFUL DEAD, MUDDY WATERS oder JOHN LEE HOOKER das Sagen hatten. Wer diese Art von Musik bevorzugt, der greift hier ins obere Regal. Allein die Textvorträge von 'Gesangsgranate' BOB BEEMAN ist der Erwerb des Tonträgers allemal wert. Auch sonst, vom Arrangement, vom perfekt analog austariertem Sound, von der Qualität der einzelnen Musiker, von Gesamteindruck der Platte – es gibt nichts auszusetzen.

 

Trotzdem möchte ich darauf hingewiesen, dass Bluesfreunde, die auf reinen Bluesrock, auf exzessive Gitarrensoli oder unendliche Jamsession hoffen,  hier vergeblich warten. Deshalb halte ich ein vorheriges Reinhören für sinnvoll, um letztlich zu entscheiden, ob man in die Band investieren möchte, oder nicht. Diejenigen, die sich gerne entspannt dem Mississisippi-Delta-Blues entlanggleiten lassen möchten, die werden mit 'Make Me Try' bestens versorgt.

 

Gespannt darf man auf ihre bevorstehende Tour sein, denn dafür haben STONE WATER keinen geringeren als den US-Gitarristen BEN FORRESTER ins Boot geholt, der dem Ganzen, vor allem live, mehr Improvisation, mehr Vielfalt ermöglichen kann.

 

Musiker:

Bob Beeman (vocals, harp)

Artjom Feldster (bass, backing vocals)

Hanser Schüler (drums, percussion)

Robert Wendt (guitar)

Miriam Thomas (backing vocals)

Sylta Fee Wegman (backing vocals #9)

Julian Bergerhoff (piano, organ)

Hansi Kecker (B3 #4,5)

 

Setliste:

01: Stony Rock [03:17]

02: Change [04:43]

03: Scarecrow [03:23]

04: Make Me Try [06:08]

05: Awful Blues [03:55]

06: Fare Thee Well [05:01]

07: Second Floor [03:19]

08: Backdoor Man [04:40]

09: Sweet Charms[03:47]

10: Sway [04:40]

11: If You Get Lost [05:37]

 

Stonewaterband.com

 

 

 

 

 

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