kris pohlmann - 01.03.2024 - Berlin, hafenbar tegel

KRIS POHLMANN BAND – Hafenbar Tegel / Berlin – 01.03.2024 - Text: Mike Kempf - Fotos: Conny Kempf

 

Dieser Termin ist längst überfällig, denn mittlerweile sind sechs Jahre vergangen, als wir KRIS POHLMANN mit seinen Begleitmusikern ROMAN (damals noch auf den Namen DÖNICKE hörend) MIDLEJA [Drums] und JONAS BAREITER [Bass] letztmalig in Berlin live verfolgten. Erschien uns damals POHLMANN mit einem gepflegten Dreitagebart, begegnet er uns heute in der Tegeler Hafenbar mit üppigen, leicht ergrautem 'Fressfell' der Marke SEEBÄR und wirkt dadurch, vergleichbar mit einem guten Whisky, gut gereift.

 

Vorab verrät er uns: »Heute spielen wir unser neu zu erwartendes Album einmal komplett durch. Zudem habe ich in Planung 2025 drei Konzerte mitschneiden zu lassen, um vielleicht ein"20 Years Live"-Album zu veröffentlichen« Wenn man so will, zählt der heutige Gig als eine Art Generalprobe, denn noch sind die Songs nicht auf Platte gestempelt.

 

Ab 20:45 Uhr packt das Trio die neuen Songs aus. Vor allem bei den neu vorgestellten Liedern lässt POHLMANN nicht nur erkennen, dass er in groben Zügen seiner Bluesrock-Linie treu geblieben ist, sondern erschallen diese, so wie sein Äußeres, gefestigt. Anfänglich lässt er von seiner GARY MOORE-Les Paul bestens in Szene gesetzten „Don’t Make A Fool Of Me“, „Borrowed Time“, „One Day Baby [mit eingebauten Basssolo] und „Feel Like Going Home“ Songs vom Stapel, die zumindest seinem Stammpublikum geläufig sind.

 

Anschließend folgt ein Vierer-Block an Neuerscheinungen, bei denen er sich auch einer Telecaster bedient. Es sei so viel verraten, dass sich der Musikfreund auf ein spektakuläres Album freuen darf. Dazu der Protagonist: »Wir gehen bald ins Studio und in ein paar Monaten ist mit der Veröffentlichung zu rechnen«

 

Nach zwei weiteren seiner Klassiker, „Got To Be The Blues“ und „Fallin’ Down“ folgt eine kurzweilige Pause, um nach dieser mit zwei Songs an seinem Idol FREDDIE KING zu gedenken. Wie KRIS es angekündigt hatte, folgt ein weiterer Vierer-Block an neu entworfenen Songs, um anschließend MIDLEJA die Bühne allein zu überlassen, der von seiner Muckibude reichlich Munition in ein mehrminütiges Schlagsalven-Inferno ins Innere der Hafenbar abfeuert. Klar, dass ROMAN für diese Showeinlage viel Applaus erntet.

 

Direkt vorm Tieftonexperten BAREITER rechts außen stehend, wird mir erstmalig so richtig bewusst, welch Meister er seines Fachs ist und er ebenfalls durch exzellent vorgetragenen Saitenzupf viel zum Gelingen des Abends beiträgt.

 

Selbstverständlich ist dem Trio bewusst – ohne Zugaben dürfen sie den Club nicht verlassen. Mit drei Songs fällt diese großzügig aus und findet mit einem reinen Instrumentallied einen würdigen Abschluss. Ein Abschluss, der fürs kommende Jahr nach einer Wiederholung schreit.

 

Wir bedanken wir uns beim Hafenbar-Team für die problemlose Akkreditierung.

 

 

 

 

 

 

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