timo gross 'black dawg bone'

Künstler: TIMO GROSS – Titel: Black Dawg Bone - Medium: CD - Spiellänge: 39:44 Min. – Label: Grand Cru Records – Vertrieb: In-Akustik - Text: Mike Kempf

 

Acht Jahre ist es her, als der Pfälzer Sänger, Gitarrist, Songwriter und Produzent TIMO GROSS sein preisgekröntes Album 'Heavy Soul' veröffentlichte. Selbstverständlich war er in dieser Zeit nicht untätig, schrieb und produzierte unter anderem für die Französin VÈRONIQUE GAYOT die ersten beiden Alben und verbrachte viel Zeit mit seiner Hündin NSCHOTSCHI, zu der er ein sehr inniges Verhältnis pflegt. Auch ein Grund, warum mir vorliegendes 'Black Dawg Bone' als Hommage für seine tierische Lebensgefährtin gedacht sein kann.

 

Dafür hat er ein zehnteiliges Werk entworfen, dass in knapp vierzig Minuten die Art seiner Interpretation vom dreckigen Blues widerspiegelt, die GROSS bereits in der Vergangenheit auszeichnete und als eines seiner Markenzeichen hervorsticht. Mit Themen von Liebe, Ängsten, Tod und Hoffnung singt er in seiner unnachahmlichen einzigartigen Art - rau, ungeschönt und authentisch. Hierbei handelt es sich aber nur um eine Charakteristik seines außergewöhnlich guten Musikverständnisses. Des Weiteren brilliert er mit extrem gefühlvoll vorgetragenen Saitenzupf, der ihm unlängst einen guten Namen in der Bluesszene einbrachte. Gefühlvoll bedeutet, dass dem Musikfreund kein sinnloses Gefrickel erwartet, sondern punktgenau servierte Gitarrenkunst.

 

Aufs Mitwirken von insgesamt zehn weiteren Akteuren, unter anderem mit Musikern des COLOGNE BLUES CLUB oder TOM FRONZA [ANALOQUE BIRDS], hat TIMO zurückgegriffen und unterstreicht die Bedeutung, mit dem er bei diesem Album zu Werke ging, in dem er auf eine hoch motivierte Teamleistung setzte.

Ein Grund mehr, warum jeder einzelne Song erstklassig arrangiert in Szene gesetzt wirkt. Wie mir scheint, hat er lieber zweimal Luft geholt, bevor er nicht zu 100 % zufrieden war, bis es ein Lied auf die Platte schaffte.

Übrigens ist es FRONZA gelungen mit seinen Digeridoo - und Tabla-Einsätzen bei „Heaven Will Be Mine“ eine einzigartige Würze beizumischen, die dem Song gut zu Gesicht steht. Genauso gut wie GÉZA TENYIs Harp-Einlagen bei „Devils Class“ und „Running Wild“.

 

Mit „If You Need Somebody“, „Rock And Roll“ und „Running Wild“ hat er mittig drei Ohrwürmer platziert, die durch eingängige Rhythmen sofort ins Blut gehen. Wessen Tanzmuskeln hier nicht mit zucken, dem ist wohl nicht mehr zu helfen. Dabei betrat GROSS mit „Rock And Roll“ einen mir für mich unbekannten neuen Pfad, indem er leichte Trip-Hop & Techno-Elemente einfließen lässt. Für mein Empfinden habe ich einen supermodernes Bluesteil gehört, der in der Szene für Furore, zumindest aber für guten Diskussionsstoff sorgen kann.

 

Fazit: Wie bereits oben erwähnt, auch als Widmung für seine Hündin zu verstehen, ist TIMO GROSS mit 'Black Dawg Bone' eins seiner besten Alben gelungen. Ich bin mir sicher, wenn er vom Arzt sein Blut checken lässt, wird dieser feststellen, dass in TIMOs Adern extrem viel blaues Blut fließt. So viel, dass er vermutlich seinem bevorzugten Genre Blues auch weiterhin treu bleiben wird. Ich kann mir für die Bluesfreunde nur eins wünschen: weiter so TIMO GROSS!

 

Abschließend noch ein Hinweis – wer sich bereits vor dem Verkaufsstart am

26. Januar auf seiner Homepage [www.timogross.com] ein Album bestellt, erhält ein signiertes Exemplar!


Line up:

Timo Gross (vocals, guitars keyboards)

Olav Federmann (drums, percussion #1,3,6,8)

Christoph Schnell /drums, percussion #2,4,5,7,9)

Tom Fronza (digeridoo, tabla #4)

Michael Gebhardt (bass, backing vocals #2,7,9)

Patrick Pilarski (bass #6)

Markus Lauer (Hammond, Wurlitzer #2,5,9)

Géza Tenyi (harp, backing vocals #2,7)

Marija Molter (backing vocals #5,9)

Christian Sommer (backing vocals #4)

Ralf Schalck (backing vocals #4)

 

Setliste:

01. Train Of Mercy [04:04]

02. Devils Class [05:27]

03. Wicked Games [03:36]

04. Heaven Will Be Mine [03:19]

05. If You Need Somebody [03:49]

06. Rock And Roll [04:10]

07. Running Wild [04:04]

08. Good Luck Me Alone [03:39]

09. Leave Me Alone [04:13]

10. Swing Low Sweet Chariot [03:23]

 

 

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